Nmin: Woher kommen die höheren Ammonium-N-Gehalte?
Höhere Ammonium-N-Gehalte in den aktuellen Nmin-Proben sind den hohen Niederschlagsmengen geschuldet.
Die derzeit bei uns im Nmin-Labor eintreffenden Bodenproben weisen insgesamt niedrige Nmin-Gehalte auf. Dabei kann der Gehalt an NH4-N (Ammonium-N) im Bereich von 5-10 kg/ha liegen - vor allem in der oberen Schicht von 0-30 cm Tiefe. Damit befindet er sich manchmal auf dem Niveau der NO3-N-(Nitrat-)Gehalte und deutlich über den aus den Vorjahren gewohnten Werten von 1-3 kg/ha.
Diese höheren Ammonium-N-Gehalte werden durch Mikroorganismen verursacht. Selbst in den sonst gut durchlüfteten Sandböden finden wir momentan aufgrund der extrem hohen Niederschläge der vergangenen Wochen sehr hohe Wassergehalte. In diesem Zustand des Bodens ist Sauerstoff Mangelware. Im Boden verbliebenes Nitrat ist daher - aufgrund seines Sauerstoffgehaltes (NO3) von den Mikroorganismen sehr begehrt. Sie entreißen ihm den Sauerstoff und übertragen dafür (in einem Zwischenschritt über Nitrit) Wasserstoff (H+) auf das verbleibende Stickstoffatom, und so entsteht NH4-N, Ammonium-Stickstoff.
Diesen Vorgang nennt man Nitrat-Ammonifikation. Er läuft parallel zur Denitrifikation, einem weiteren von Mikroorganismen unter Sauerstoffmangel genutzten Weg, um an den Sauerstoff im Nitrat zu gelangen. Dabei wird das Nitrat zu Luftstickstoff (N2) umgebaut. Dieser kann als Gas dem Boden entweichen. Aus Sicht der Pflanzenernährung ist die Nitrat-Ammonifikation günstiger, denn der Ammonium-Stickstoff wird entweder direkt von den Pflanzen aufgenommen oder später als Nitrat aufgenommen werden, wenn der Boden abtrocknet, wieder Sauerstoff in den Boden gelangt und Ammonium zu Nitrat abgebaut werden kann.
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