Humusuntersuchung
Wer die Düngeplanung nach der neuen Düngeverordnung durchführen möchte, kommt um den Humusgehalt im Boden nicht herum.
Dies ist insbesondere in Nordwestdeutschland von Bedeutung: Aufgrund des feucht-kühlen Klimas und der leichten, eher sauren Böden hat sich über die Jahrhunderte viel organische Substanz angesammelt. Dazu kommen die zahlreichen Moorflächen sowie die von Menschen veränderten Böden wie die Sandmischkulturen und die Esche. Auch Marschböden verfügen als Meeresablagerungen häufig über höhere Humusgehalte.
Gemäß der seit Juni 2017 geltenden Düngeverordnung müssen bei der Ermittlung des Stickstoffbedarfs zu den Hauptkulturen hohe Bodenhumusgehalte auf Grund der Stickstoffnachlieferung berücksichtigt werden. Die Düngeverordnung sieht folgende N-Abschläge vor:
Humusgehalt auf Ackerland | Abschlag |
bis 4,0 % Humus | 0 kg/ha N |
größer 4,0 % Humus | 20 kg/ha N |
Humusgehalt auf Grünland und Dauergrünland | Abschlag |
weniger als 8 % Humus | 10 kg/ha N |
8 % bis weniger als 15 % Humus | 30 kg/ha N |
15 % bis weniger als 30 % Humus | 50 kg/ha N |
über 30 % Humus – Hochmoor | 50 kg/ha N |
über 30 % Humus - Niedermoor | 80 kg/ha N |
Außerdem ist eine Düngung zu Winterraps und Wintergerste im Herbst nicht erlaubt, wenn der Humusgehalt > 4 % Humus beträgt.
Woher weiß man nun, wie hoch der Humusgehalt ist? Einen ersten Anhaltspunkt gibt die Bodenuntersuchung. In der Spalte „Bodenart“ ist der Humusgehalt aufgeführt. Es bedeuten:
(h): schwach humos (unter 4 % Humus)
h: humos (4,1-8 % Humus)
sh: stark humos (8,1-15 % Humus)
a: anmoorig (15,1-30 % Humus)
H: Hochmoor (über 30 % Humus); zwischen Hoch- und Niedermoor wird nicht unterschieden.
Der Humusgehalt wird bei der Bodenuntersuchung schon seit Jahrzehnten aufgeführt, denn neben der Bodenart ist auch der Humusgehalt ein wichtiger Faktor bei der Bemessung des Bedarfs an Kalk und Nährstoffen.
Die Humusgehaltsbestimmung wird in der normalen Bodenuntersuchung wie auch die Bodenart durch die Fingerprobe bestimmt. Diese ist zwar günstiger, hat naturgemäß aber einen größeren Fehler als die Bestimmung des Humusgehalts durch eine Labormethode. Wer sich nicht sicher ist, ob der Humusgehalt, der durch die Bodenuntersuchung mittels Fingerprobe ermittelt wurde, genau genug getroffen ist, kann bei der LUFA Nord-West die laboranalytische Humusuntersuchung in Auftrag geben. Bei dieser wird der Humusgehalt bis auf eine Nachkommastelle genau bestimmt. Die Untersuchung kann an den ganz normalen Bodenproben durchgeführt werden.
Sprechen Sie Ihren Bodenprobenehmer oder uns gerne an!
Ansprechpartner
Dr. Lorenz, Frank
Marketing und Vertrieb,Landwirtschaftliche Beratung
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